In unserem Hof wurden entlang von Scheune und Stall unseres Nachbarn vor etwa 10 Jahren Efeu und wilder Wein angepflanzt. Während der wilde Wein schon recht bald bis zum Dach des Stalles gewachsen war, hat der Efeu lange Zeit gebraucht, um überhaupt einen Weg an der Wand entlang nach oben zu finden - mittlerweile hat er es aber geschafft.
Der Wind hatte die Regentropfen beim Fallen aus der Senkrechten gedrückt. Resultat: Die gefrierenden Wassertropfen sammelten sich nicht am tiefsten Punkt, sondern ein wenig versetzt davon an. Die Eiszapfen, die herauskamen, sahen ziemlich verbogen aus. |
Im Februar 2001 wurde ich dann Zeuge eines einzigartigen Ereignisses: Am Samstag, dem 24. Februar hatte es morgens geschneit. Es waren den ganzen Tag über Temperaturen leicht über 0°C, so daß der Schnee langsam vor sich hin schmolz. Aber irgendwie war wohl der Abfluß von der Dachrinne unseres Nachbarn zu - jedenfalls tropfte das Wasser nur so aus der Dachrinne von Scheune und Stall. Ich schenkte dem ganzen an diesem Tag keine größere Bedeutung.
Die Eiszapfen mit leichtem Tele (105 mm Brennweite des Normal-Zooms) an den Blättern vorbei geknipst. |
Als es dunkel wurde, fielen die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt. Aber das Wasser tröpfelte noch eine Weile - am nächsten Morgen bot sich im Schein der aufgehenden Sonne ein einzigartiges Spektakel dar: Der ganze Efeu zur Straße hin und ein Teil des wilden Weins waren voller Eis, und die Sonne beleuchtete das ganze bis gegen 10 Uhr aus einem ziemlich flachen Winkel - es sah einfach grandios aus.
Viele der Bilder hier bringen wegen des großen Kontrasts nur marginal die Schönheit der Dias wieder. Leider hat der Diafilm ein deutlich größeren Helligkeitsumfang, als es mein Scanner erfassen kann. Hinzu kommt, daß mein Scanner zwar 12 Bit Farbauflösung für jede der Grundfarben bietet - aber das JPEG-Format, in dem diese Bilder abgelegt sind, leider nur 8 Bit pro Farbe über hat. Auch kenne ich keine Grafikkarte oder Monitor, die mehr als die 24 Bit Farbtiefe hätten, die aus den 8 Bit je Grundfarbe resultieren.
Am besten kommen die gezeigten Fotos daher noch, wenn sie mit dem Diaprojektor an die Leinwand geworfen werden.
Gegen den dunklen Hintergrund der Scheunenwand fotografiert, schillert das Eis bläulich (verstärkt noch durch die Farbübertragung des Kodak-Diafilms) |
Auch die Blätter waren teilweise mit einer dicken Eisschicht überzogen. An den Spitzen der Blätter tropfte das Wasser nach unten, was dann zu diesen Eiszapfen führte. |
Durch den Wind wuchsen die Eiszapfen nicht gerade, sondern
schräg.
Dieses Bild is NICHT mit schräg gestellter Kamera fotografiert! |